
Anmerkungen
Prolog
Mit den €€G- und Klimaschutzkampagnen ist u. a. die infantile Anthropomorphisierung des Klimas verbunden, wobei das in der Migrationsdebatte bewährte „Schutzsuchen“ auch dem Klima zukommt, wie in der BMUB-Aktion „Klima sucht Schutz“ oder – z. B. als regionaler Größenwahn – „Klima sucht Schutz in Heidelberg“. Auf den Straßen und Plätzen sah man als Eisbären verkleidete Erwachsene (zumeist momentan nicht Studierende) mit Spruchbändern wie „Save me“, was große Betroffenheit hervorrief. Mit der Instrumentalisierung der kindlichen Klimaikone Greta Thunberg (geb. 03.01.2003) durch Presse und Politik hatte der Klimainfantilismus bis zur Unterbrechung durch die Covid- und Impfkampagne einen weiteren Höhepunkt erreicht, an den er dank Neubauer et. al. danach erfolgreich wieder anknüpfen konnte.
In Wahrheit geht es um Geld, um viel Geld. Um an dieses Geld zu kommen, bedarf man allerdings eines Finanzberaters und/oder Rechtsanwaltes oder man muss selbst beides sein. Hierzu ein kleiner Ausschnitt aus dem 100-§§-Machwerk (Fassung 2023):
Anlage 3 (zu § 50b)
Voraussetzungen und Höhe der Flexibilitätsprämie
I. Voraussetzungen der Flexibilitätsprämie
1.Anlagenbetreiber können die Flexibilitätsprämie verlangen,
a) wenn für den gesamten in der Anlage erzeugten Strom keine Einspeisevergütung in Anspruch genommen wird und für diesen Strom unbeschadet des § 27 Absatz 3 und 4, des § 27a Absatz 2 und des § 27c Absatz 3 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in der am 31. Juli 2014 geltenden Fassung dem Grunde nach ein Vergütungsanspruch nach § 19 in Verbindung mit § 100 Absatz 2 besteht, der nicht nach § 52 in Verbindung mit § 100 Absatz 2 verringert ist,
b) wenn die Bemessungsleistung der Anlage im Sinne der Nummer II.1 erster Spiegelstrich mindestens das 0,2fache der installierten Leistung der Anlage beträgt und
c) sobald ein Umweltgutachter mit einer Zulassung für den Bereich Elektrizitätserzeugung aus erneuerbaren Energien bescheinigt hat, dass die Anlage für den zum Anspruch auf die Flexibilitätsprämie erforderlichen bedarfsorientierten Betrieb nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik technisch geeignet ist.
2. Die Höhe der Flexibilitätsprämie wird kalenderjährlich berechnet. Die Berechnung erfolgt für die jeweils zusätzlich bereitgestellte installierte Leistung nach Maßgabe der Nummer II. Auf die zu erwartenden Zahlungen sind monatliche Abschläge in angemessenem Umfang zu leisten.
3. Anlagenbetreiber müssen dem Netzbetreiber die erstmalige Inanspruchnahme der Flexibilitätsprämie vorab mitteilen.
4. Die Flexibilitätsprämie ist für die Dauer von zehn Jahren zu zahlen. Beginn der Frist ist der erste Tag des zweiten auf die Meldung nach Nummer I.3 folgenden Kalendermonats.
5. (weggefallen)
II. Höhe der Flexibilitätsprämie
1. Begriffsbestimmungen
Im Sinne dieser Anlage ist
„PBem“ die Bemessungsleistung in Kilowatt; im ersten und im zehnten Kalenderjahr der Inanspruchnahme der Flexibilitätsprämie ist die Bemessungsleistung mit der Maßgabe zu berechnen, dass nur die in den Kalendermonaten der Inanspruchnahme der Flexibilitätsprämie erzeugten Kilowattstunden und nur die vollen Zeitstunden dieser Kalendermonate zu berücksichtigen sind; dies gilt nur für die Zwecke der Berechnung der Höhe der Flexibilitätsprämie,
„Pinst“ die installierte Leistung in Kilowatt,
„PZusatz“ die zusätzlich bereitgestellte installierte Leistung für die bedarfsorientierte Erzeugung von Strom in Kilowatt und in dem jeweiligen Kalenderjahr,
„fKor“ der Korrekturfaktor für die Auslastung der Anlage,
„KK“ die Kapazitätskomponente für die Bereitstellung der zusätzlich installierten Leistung in Euro und Kilowatt,
„FP“ die Flexibilitätsprämie nach § 50b in Cent pro Kilowattstunde.
Die Höhe der Flexibilitätsprämie nach § 50b („FP“) in Cent pro Kilowattstunde direkt vermarkteten und tatsächlich eingespeisten Stroms wird nach der folgenden Formel berechnet:
Strophe I
Windkraft. Anfang 2024 gab es in der BRD laut Stromreport.com 30.234 WKA-Anlagen. Die landschaftszerstörenden, Vögel und Fledermäuse vernichtenden, Wasser, Wälder und Wiesen vergiftenden, Menschen krankmachenden Industrietürme erreichen inzwischen Höhen bis 300 m und mehr. Eine selten erwähnte DLR-Studie (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) sieht zudem einen Zusammenhang zwischen Windrädern und Bienen- und Insektensterben. Der Nachweis von Rotorabriebgiften (PFAS, BPA) in Meerestieren und Landwild wurde erst 2024 einem größeren Publikum bekannt. – An dieser Form des subventionierten „Klimaschutzes“ verdienen viele: „Es wurden noch nie so viel Kommunalpolitiker so offen abgeschmiert“, sagte der im Jahr 2018 verstorbene BUND-Mitgründer Enoch zu Guttenberg, „wie während dieser genialen Energiewende.“
Sonnenenergie. Die Spatzen pfeifen es von den Solardächern: Es gibt ein Speicherproblem. Andererseits erfordert jede Solaranlage, jede WKA aus Gründen der Netzstabilität entsprechende Komplementärenergien: „Es muss ein „Backup-Erzeugungsnetz bereitgehalten werden, das die gleiche Kapazität wie die EEG-Anlagen besitzt“ (Prof. Dipl.-Ing. J. Althoff). – Allerdings wird dem widersprochen, insbesondere von grünen Expert*innen. Unvergessen das legendäre Statement der Annalena Baerbock im DLF (21.01.2018): „An Tagen wie diesen, wo es grau ist, da haben wir natürlich viel weniger erneuerbare Energien. Deswegen haben wir Speicher. Deswegen fungiert das Netz als Speicher. Und das ist alles ausgerechnet.“
Kosten und Nebenwirkungen. ImGegensatz zum Solarpropagandisten F. Alt („Die Sonne schickt uns keine Rechnung“) müssen alle €€G-Nichtprofiteure feststellen: Die Stromrechnung ist gesalzen. Laut electricrate.com (1923 ) teilte sich die BRD mit Bermuda, „der Insel der Superreichen“, den Platz 1 im globalen Strompreisranking, woran freilich nicht nur die Sonnenenergie schuld ist. Die Nebenwirkungen der hoch subventionierten Solarindustrie betreffen darüber hinaus sowohl ästhetische (mottenfraßartige Zerbauung gewachsener Stadt- und Kulturlandschaften) wie auch ökonomische und gesundheitliche Aspekte. Über Elektrosmog und andere Beeinträchtigungen wurde berichtet. Ein Riesenproblem wird demnächst mit der Entsorgung ausgedienter Anlagen, besonders kadmium(Cd)-haltiger Module virulent.
Solarzellbrände. Dank einer flächendeckenden „Zensur des Schweigens“ (Spengler) sind derartige Brände meist erfolgreich aus der öffentlichen Wahrnehmung getilgt. Allerdings werden bereits in der Brandchronik (2005–2018) Konrad Fischers (gest. im Oktober 2018) weit über 1000 Mittel- und Großbrände aufgeführt, bei denen Solarzellen als Auslöser und/oder Brandbeschleuniger oder -verstärker detektiert wurden, mit immensen materiellen Schäden sowie Opfern unter Mensch und Tier, von den enormen CO2– und Schadstoffemissionen ganz zu schweigen (rekordverdächtig ist der am 22. Juni 2013 durch PV-Zellen ausgelöste Brand einer Lagerhalle auf der Ludwigshafener Parkinsel, bei dem 5000 Tonnen Styroporgranulat mit in die Luft gingen). Aber auch in jüngerer Zeit hören solche Brände nicht einfach auf. Verdächtig auf Solarzellbeteiligung (Luftaufnahmen) sind dem Autor dieser Zeilen Großbrände wie bei Ideal Automotive in Otterberg (rd. 30 Mio. Euro Schaden, März 2020), Reifen Göggel, Gammertingen (25 Mio., Juli 2022), Winzergenossenschaft Schliengen (25 Mio., September 2023), Feuerwehrhalle Stadtallendorf (25 Mio., Oktober 2024), Werkstatthof Nauen (hoher Millionenschaden, Februar 2025), um nur einige wenige zu nennen.
Strophe II
Holzkraftwerke. Bereits 2011 gab es laut Föderal Erneuerbar 440 Holz- und Holzgaskraftwerke in Deutschland. „Keine tropische Regenwaldgesellschaft ist in ihrer Existenz so bedroht, wie es unsere Buchenwälder sind“ (Netzfrauen 2014). Die Ausbeutung der Wälder mittels „Waldplantagen“ (P. Wohlleben) wird euphemistisch als „Waldverjüngung“ dargestellt. Man kann das auch anders sehen: „Deutschland verbraucht bereits heute doppelt so viel Holz, wie in heimischen Wäldern nachwächst“ (R. Leiner, Pollichia-Kurier 2017). Mit der Einstufung von Holz oder Biomasse als „klimaneutral“ durch den schillernden Ex-EU-Klimaschutzkommissar Miguel Arias Cañete (2014–2019) wurde den Pelletproduzenten und anderen Waldfreunden eine Ermächtigung zum Waldabholzen in großem Stil gegeben. Selbst wenn man davon ausgeht, dass bei der Verbrennung tatsächlich nur so viel CO2 entsteht, wie die Pflanze der Luft entnommen hat, sind u. a. zu berücksichtigen: Ausbringung, Pflanzung, Düngung, industrielle Aufbereitung, Transport (teils über die Weltmeere) und weitere emittierte Schadstoffe etc. Einer Studie des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena zufolge ist der Wald eine CO2-Senke: „Durch Photosynthese wandeln Gräser, Bäume und andere Gewächse atmosphärisches Kohlendioxid in pflanzliche Biomasse um. Der Kohlenstoff, den sie auf diese Weise binden, gelangt dann, über Pflanzenreste oder Wurzelausscheidungen, als organische Substanz weiter in den Boden und kann dort gespeichert werden.“ ‒ Ein „verjüngter“, ausgedünnter und dadurch aufgeheizter Pseudowald, in dem man beim Wandern einen Sonnenschutz braucht, dürfte allerdings mehr Treibhausgase freisetzen denn speichern …
Waldsanierung. Beim „Sanieren“, bei der „Lichtinsel“ wie auch der „Waldverjüngung“ (s. oben) handelt es um preisverdächtige Einträge im Lexikon des politisch-korrekten Klimajargons, einer Phantomsprache, die man kennen muss, um nicht als räudiges Klimaschaf aus der Gemeinschaft der Klimaretter ausgeschlossen zu werden. Weitere Pflichtvokabeln sind (kleine alphabetische Auswahl): Energiepflanzen, Energiewende, Holzernte, Leitplanke, Leuchtturmprojekt, Meilenstein, Vorreiterrolle, Zeichen setzen etc. und natürlich die Zusammensetzungen mit dem Bestimmungswort Klima wie Klimaende, Klimaflüchtling, Klimagerechtigkeit, Klimakampagne, Klimakatastrophe, Klimaleugner, Klimaneutralität, Klimarettung, (Masterplan-100%-)Klimaschutz, Klimasünder, Klimazeuge (Relotius in Kiribati), Klimaziel u.v.m.
Besondere Aufmerksamkeit erregte das Wort Klimahysterie, welches eine Jury der TU-Darmstadt wegen angeblicher Diffamierung aufrechter Klimakämpfer zum Unwort des Jahres 2019 kürte. Dem ist höflich zu widersprechen, da es sich um ein schon lange bekanntes Phänomen handelt, das der Globetrotter Capt. Lemuel Gulliver 1727 laut Jonathan Swift auf der Insel Laputa vorgefunden hat. Durch seine präzise Darstellung der Symptomatik gilt er als Erstbeschreiber der Bipolaren Klimatischen Störung (BKS) oder Klimahysterie avant la lettre, die sich bei den Betroffenen u. a. als permanente Katastrophenangst manifestiert; es kommt u.a. zur Fehlleitung von Ressourcen und zum Abschluss schädlicher Verträge, die das laputanische Volk verarmen lassen und durch eine irreversibel verfallende Infrastruktur in den Ruin stürzen.
Strophe III
Hier wird eingangs daran erinnert, dass bereits 1872 von einem Todesfall durch Kohlenstoffexposition berichtet wurde. So erlitt das als Frau Helene Schmöck identifizierte Opfer nach unsachgemäßen Umgang mit dem C2H5OH-Molekül einen qualvollen Hitzetod, den ein naher Verwandter mit dem zitierten Sinnspruch kommentierte (W. Busch, Die fromme Helene, Kap. 16 ff.).
Wasserdampf. Dank ausgereifter Bildmanipulationsstechniken erscheint der Wasserdampf aus Kühltürmen in der aufklärenden Qualitätspresse meist abschreckend dunkel-schmutzig, z. B. in Stern und Spiegel.
Kohlekraftwerke. Tausende von Arbeitsplätzen und Milliardenwerte wurden vernichtet. Eines der modernsten deutschen Kohlekraftwerke, das 3 Mrd. € teure KKW Moorburg, wurde nach kurzer Laufzeit stillgelegt; der Doppelschornstein des Kraftwerks wurde am 10.11.2024 unter dem Jubel rotgrüner Klimaideologen „kontrolliert zu Fall gebracht“. Währenddessen sind weltweit 1400 Kohlekraftwerke in Planung oder in Bau (Handelsblatt, 19.03.2019). China allein baute in 14 Monaten so viele KKW-Kapazität neu, wie in der BRD überhaupt vorhanden ist. Diese und andere Tatsachen bestätigen den Verdacht, dass es sich bei der internationalen Klimapolitik und ihren Konferenzen um ein abgekartetes politisches Projekt handelt, in dessen Zentrum die Globalisierung, die Entmachtung der europäischen Nationalstaaten und die Umverteilung des Vermögens ihrer Bürger stehen.– Daneben sollte man den Preis des deutschen Atomausstiegs nicht vergessen, bei dem ebenfalls dreistellige Milliardenwerte vernichtet wurden. Dieser „Ausstieg“ erweist sich mehr und mehr als Farce, da man reichlich Importstrom u.a. aus den „Atomstaaten“ Tschechien und Frankreich benötigt, um das eigene Netz zu stabilisieren. Man tröste sich also: Selbst bei Dunkelflaute wird die BRD auch künftig auf CO2-freien Ökostrom aus erneuerbaren Brennstäben nicht verzichten müssen.
Verkohlungskommission. Wie schon bei der Atomkommission fiel auch bei der „Verkohlungskommission“ (F. Hennig) die erhebliche Abwesenheit von Fachwissen auf (Tichys Einblick, 3/2019, S. 15 f.). Da sich die BRD durch den europäisch-nationale Interessen negierenden Pariser Klimavertrag zu unerreichbaren Phantomzielen („Klimazielen“) verpflichtet hat (die USA sind bekanntlich Anfang 2025 wieder ausgestiegen), wollte man auch „aus der Kohle raus“ und orientierte sich dabei offensichtlich am Zusammenbruch der DDR-Industrie im Bewusstsein, dass sich damals wie heute Klimagasemissionen am besten durch Abwicklung ganzer Industriezweige sowie Massenarbeitslosigkeit minimieren lassen. Dazu werden im Sinne der schwurbeldeutschen „Win-win-Situationen“ nachhaltige Win-lose-Verhältnisse geschaffen, wobei unter „win“ die gruppenbezogene Selbstbereicherung fällt (Klimacliquenherrschaft), als „loser“ hingegen die schon länger hier lebenden, subventionserbringenden, steuerzahlenden Bürger anzusprechen wären, von denen viele vor dem ökonomischen Ruin stehen.
Strophe IV
Während sog. Klimaforschende zwecks Klimarettung für „negative Emissionen“ plädieren, wird hier in Anlehnung an das Minuswachstum und den beliebten Minuszins der plastischere Begriff „Minusemission“ vorgeschlagen. Beispielsweise ließen sich nach Erkenntnis von Frau V. Brunschweiger durch Gebärverzicht 58,6 Tonnen CO2 pro Kind „einsparen“ (Kinderfrei statt kinderlos. Ein Manifest. Büchner, Marburg 2019). Bei eingesparten 4 Kindern lägen die Minusemissionen demnach bereits bei 234,4 t; und folglich hätte etwa der Interruptionsmediziner F. Stapf mit 3000 Abbrüchen pro Jahr (AZ München vom 25.05.2018) eine Minusemission von über 175.000 t jährlich bewirkt. Dafür wurde er mit der „Roten ASF-Rose“ dekoriert, die alljährlich von der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen für besondere Verdienste um die Gleichstellung verliehen wird. Notabene: Nach meiner Berechnung würde ein einjähriger Geburtenverzicht in der gesamten BRD bei rund 650.000 Minusgeburten eine CO2-Einsparung von beachtlichen 39 Mio. Tonnen bewirken.
Strophe V
Vorreiter. Eine der Standardfloskeln der €€G-Propaganda betrifft die deutsche „Vorreiterrolle“. In einer Studie des International Institute for Management Development (IMD) aus dem Jahre 2024 ist die BRD im Ländervergleich im Hinblick auf eine effiziente Wirtschaft und Infrastruktur auf Platz 24 zu finden. Das gilt allerdings nicht für den deutschen Fußballsport, der laut „Nachhaltigkeitsexpertin“ Tanja Ferkau im Hinblick auf ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeitskriterien „vollumfänglich“ internationaler Vorreiter ist (ungerechterweise gibt es dafür keinen Weltmeistertitel).
Masche. So bezeichnete man früher die auf der Jagd benutzten Schlingen und Fangstricke. In diesem Sinn hat sich die Kombination von Angst und Schuldgefühlen als nachhaltiges Herrschaftsinstrument bewährt: Das reuige Schaf kann nach diversen Bußübungen (Selbstkasteiung, Gebete, Pilgerfahrten, Vasallendienste, Transferleistungen etc.) wieder ins „Heerlager der Heiligen“ (Offb 20) aufgenommen werden. Es ist naheliegend, dass die These vom CO2-gefährdeten Klima als Masche besonders geeignet ist: Da Klima keinen klar zu definierenden Anfang und vorerst kein Ende hat, der Mensch aber schon durch seine Atemluft notwendigerweise CO2 emittiert (im Schnitt pro Person bekanntlich zwischen 170 kg/Jahr in Ruhe und rund 2000 kg/Jahr bei Dauerbelastung, s. auch weiter oben, Strophe IV), lässt sich eine Art Klimaerbsünde konstruieren, die mit Wüstenwachstum, Gletscherschmelzen, Meeresspiegelanstieg und sonstigen Katastrophen bestraft wird, welche in den einschlägigen Medien regelmäßig thematisiert werden. Davon könnten sich die Schuldigen, die nach vorherrschender Auffassung in den europäischen Ländern (nicht aber etwa in Asien oder Afrika) beheimatet sind, durch Vorantreiben der „Energiewende“ und moralisch durch Vermögenstransfer, zunächst natürlich an die genannten grünen „Vorreiter“, dann generell an die klimaabkommenbegeisterte Restwelt freikaufen. Dem widerspricht allerdings nicht nur die Auffassung Luthers, der Ablassgeschäfte als katholische Irrlehre und somit als nichtig ansah, sondern auch die Geschichte anderer Klimasünder wie der Hexen, die nach Überzeugung ihrer Zeitgenossen durch Wetterzauber für Wetterextreme wie Überschwemmungen, Hitze- oder Kälteperioden und dadurch ausgelöste Hungersnöte und Teuerungen verantwortlich gewesen sein sollen: „Obschon die scharfsinnigsten Richter der Hexen und sogar die Hexen selbst von der Schuld der Hexerei überzeugt waren, war diese Schuld trotzdem nicht vorhanden. So steht es mit aller Schuld“ (Nietzsche, Fröhliche Wissenschaft, Aphorismus 250).
Strophe VI
Marx und Moritz. Hybris kommt vor dem Fall, worauf in der deutschen Literatur besonders Wilhelm Busch hinweist. Nach anfänglichen Erfolgen sind beispielsweise die gruppenbezogenen umstürzlerischen Aktivitäten der genannten Protagonisten laut ihres Biographen letztlich zum Scheitern verurteilt, was die Betroffenen erleichtert aufseufzen lässt:
„Gott sei Dank! Nun ist’s vorbei
mit der Übeltäterei!“
Epilog & Ausblick
Die BRD-Klimarettungskosten wurden durch eine Berechnung des Instituts für Wettbewerbsökonomik an der Universität Düsseldorf deutlich: Die €€G-Kosten werden sich demnach bis 2025 auf die astronomische Summe von über eine halbe Billion Euro belaufen – und das wird dann obergrenzenfrei so weitergehen. Die Energiewende ist ein Fass ohne Boden, sie wächst hypertroph. Das „planwirtschaftliche, von Subventionen getriebene System“ (C. Fuest, ifo-Institut) lässt sich nur durch immer weitere Zuschüsse und „Sondervermögen“ (BRD-Neusprech für Extraschulden) finanzieren.
Der „Energiewende als Lug und Trug“ (NZZ) folgte die „monetäre Impostur“ (Sloterdijk) auf dem Fuße. Zudem ist der energetische Zwangsstaat durch weitere staatlicher Eingriffe und Gesetze (z. B. „Privilegierte Bauvorhaben“, EnEG, EnEV, EEG-WärmeG, GEG, EnFG) vorprogrammiert. Mit dem €€G begann die Entmündigung und Enteignung des Volkes– ein Prozess, der sich u. a. durch die Euro-, Zins- und unkontrollierte, nichtselektierende Massenimmigrationspolitik sowie die Covid-19-Zwangsmaßnahmen dramatisch beschleunigt hat. Hinter dem Grünsprech „Ohne Klima ist alles nichts“ verbirgt sich die Lizenz zum legalistisch getarnten Verfassungsbruch. Das Ziel wäre laut T. Ball „nothing less than total control of every aspect of human life, which we call ‘totalitarianism’, justified by fear of climate change” (vgl. R. Darwall, Green tyranny. Exposing the totalitarian root oft the climate industrial complex). Frei nach C. Schmitt: Wer Klima sagt, will betrügen.
Die Zukunft ist düster. Die ökonomisch-finanziellen Auswirkungen der Covid-Zwangsmaßnahmen waren und sind gravierend. Hinzu kommen die Lasten des Ukraine-Krieges, die letztlich ebenfalls vom Steuerzahler aufzubringen sind (Allerdings machten gewisse Börsenspekulanten einen ordentlichen Reibach: Beispielsweise ist die Rheinmetallaktie von rund 80 Euro im Dezember 2021 bis Ende März 2025 auf rd. 1300 Euro gestiegen, was einen Kursgewinn von 1525% ergibt).
Nun sollen schuldenfinanzierte weitere Hunderte Milliarden Euro dem verbrannten Geld hinterhergeworfen werden. Es droht Inflation. Darum liegt die Prognose nahe, dass eine Politik, die sich zudem durch „misallocation of resources“ charakterisieren lässt (wofür das Editorial Board des Wall Street Journal das Prädikat „World’s Dumbest Energy Policy“bereithält), vielleicht für €€G-Profiteure klimazielführend sein mag, das Land aber wirtschaftlich zugrunde richtet. Nicht zu vergessen die kaum wiedergutzumachenden nichtökonomischen Folgen des €€G, darunter der WKA-bedingte „unbarmherzige, schöpfungs- und menschenverachtende Zugriff in unser aller Eigentum, in unsere Heimat, in unsere Landschaften und unsere Kultur“ (Enoch zu Guttenberg), die eine schwere Hypothek auch für die kommende Generation darstellen. Rette sich wer kann!
Und wo bleibt das Positive?
Wer die Wahrheit ignoriert, deformiert, vertuscht und leugnet, sollte wissen, dass sie früher oder später doch ans Licht kommt. Passend zum April Fools‘ Day politisch formuliert: „You can fool all the people some of the time and some of the people all the time, but you cannot fool all the people all the time.“ (Abraham Lincoln zugeschrieben, Sept. 2, 1858, in Clinton, IL, während der Lincoln-Douglas-Steitgespräche.) Und auch im Märchen (Brüder Grimm) und in der Ballade (Chamisso) besteht Konsens darüber, dass am Ende die Wahrheitsenergie der Sonne siegt: „Die klare Sonne bringts an den Tag.“
In diesem Sinne wäre die Wette erfolgversprechend, dass dem €€G kein weiteres Vierteljahrhundert mehr beschieden sein wird.